10 Gründe, warum ich Katzen bewundere – Teil 1: Innere Stärke, Sanftmut & Selbstvertrauen

Juli, 2025 | Beziehung

Dies wird ein ungewöhnlich persönlicher Blogbeitrag für mich – „10 Dinge, die ich an Katzen liebe“. Als mich eine Kollegin auf dieses Thema aufmerksam machte, wusste ich zunächst gar nicht, was ich schreiben sollte. Ehrlich gesagt musste ich tief nachdenken, warum ich Katzen liebe. Und ich muss gestehen: Ich tat es nicht.

Ich liebte Hunde und konnte regelrecht in sie reinspringen. Sie wirkten frei, wild, ungezwungen, lebendig, energiegeladen, offen, immer fröhlich, dem Leben zugewandt. Dagegen konnte ich diesen „verschlossenen“ Katzen wenig abgewinnen. Und doch waren es immer Katzen, die ihren Weg in mein Leben fanden. Ich wurde um Hilfe gerufen, weil ich „so gut mit Katzen kann“ – während ich insgeheim von einem Hund träumte. Viele Jahre lief das so und natürlich habe ich mich um jede mir anvertraute Seele gekümmert, als gäbe es keine andere auf der Welt. Einfach, weil ich Respekt vor jedem Lebewesen habe. Aber das heißt nicht, dass ich auch innerlichen Zugang zu jedem Tier spürte.

Erstens kommt es anders…

Doch Veränderungen brauchen Zeit. Ich will darum eine ganz besondere Seele erwähnen, die meinem Leben eine entscheidende Wende gab.

Eine Kollegin bat mich mehrfach, ihr auszuhelfen. In ihrem Garten würde eine Katze streunen, die sie jedoch nicht aufnehmen könnte. Ich weiß nicht, warum sie mich fragte. Ich kann mich auch nicht erinnern, ob wir je über Tiere- oder Katzen im besonderen- gesprochen hätten. Über kurz oder lang stimmte ich schließlich zu und da war sie: eine fuchsteufelswilde, bissige kleine Katzendame, die mir beim besten Willen nichts abgewinnen konnte. Ihr Name war Gloria. Um es kurz zu machen: Ein Bauchschuss hatte ihr jedes Vertrauen in Menschen genommen. Sie kam bei mir zur Ruhe und wollte mich sogar bei der Geburt ihrer Jungen dabei haben. Eines hatte es leider nicht geschafft- den Todesschrei werde ich wohl für den Rest meines Lebens nicht mehr vergessen. Glorie hat mich so stark beeinflusst, dass ich sie als meine „Herzenskatze“ bezeichne. Sie war eine besondere, tapfere Seele, eine Kämpferin, die wusste, was sie wollte, was nicht- und mir vertraute.

Die Zeit lief weiter und eines Tages zog ich zu meinem Mann. Und wieder sollten es Katzen sein, die mein und unser Leben komplett veränderten. Sieben Katzen, um genau zu sein: Heidi, Mozart, Minki, Milla, Merle, Fjella und Thea.. Sie führten mich letzten Endes in meine(n) heutige(n) Beruf(ung). Ihnen ist es zu verdanken, dass ich heute Katzenverhaltensberaterin bin und endgültig begriffen habe, dass in Katzen so viel mehr steckt, als wir im Allgemeinen für möglich halten. Aber dies ist eine andere Geschichte.

… und zweitens als man denkt

Heute soll ich also diese Frage beantworten: Warum liebe ich Katzen? Und irgendwie kann ich es nicht. „Liebe“ ist ein Wort, das so oft so oberflächlich und leichtfertig gebraucht wird und dadurch abgenutzt und leer wirkt. Für mich bedeutet Liebe mehr als ein Gefühl, mehr als ein „verrückt sein nach“. Wenn ich an Katzen denke, empfinde ich keine schnellen Hochgefühle, sondern tiefe, ehrfürchtige Stille. Ich staune.

Liebe ist für mich ein Prinzip: füreinander da zu sein in guten wie in schweren Tagen. Bedürfnisse zu achten und Verantwortung zu tragen – auch für jene, die keine Sprache haben, die wir aber wählen, in unser Leben zu lassen.

Deshalb nehme ich mir die Freiheit, die Frage umzudrehen: Nicht „Warum liebe ich Katzen?“, sondern „Warum bewundere ich Katzen?“. Das trifft mein Verständnis von Liebe besser.

Im Folgenden teile ich meine Gründe – die meine Beziehung zu Katzen prägen und ihnen meine tiefe Bewunderung und Zuneigung schenken- mehr als jeder Hund es zu tun vermocht hätte, obwohl ich ihr offenes, zugängliches und ungestümes Wesen immer noch liebe (im heutigen Sinne des Wortes).

Diese Gründe sind keine oberflächliche Aufzählung, sondern Einblicke in eine Beziehung, die tief wurzelt und sich beständig entfaltet. Sie spiegeln, was ich von Katzen gelernt habe – über Geduld, Authentizität, Vertrauen und das Leben selbst.

Lass uns gemeinsam eintauchen in die 10 Eigenschaften, die meine Bewunderung für Katzen begründen.

Katzen ruhen in sich selbst

Katzen leben einfach im Jetzt – nicht im Gestern und nicht im Morgen. Sie denken nicht darüber nach, was sie hätten anders machen sollen oder was morgen schiefgehen könnte. Dieses tiefe „Im-Moment-Sein“ ist etwas, das ich mir manchmal von ganzem Herzen wünsche – und von ihnen jeden Tag lernen darf.

Sie tragen nichts nach – aber sie vergessen auch nicht

Eine Katze wird Dir nicht ewig böse sein. Wenn Du einen Fehler gemacht hast, dann kannst Du mit ehrlicher Zuwendung wieder in ihre Nähe kommen. Aber sei Dir sicher: Sie merkt sich, wie Du es gemeint hast – sie spürt Deine innere Haltung.

Sie sind geduldig und belastbar – und sie leiden leise

Viele Katzen halten viel aus, bevor sie überhaupt zeigen, dass etwas nicht stimmt. Da ist kein Drama, kein Jammern, sondern oft ein stilles Aushalten. Genau das trifft mich tief – weil ich selbst viel zu lange so gelebt habe. Und weil ich weiß, wie schwer der Weg daraus ist. Warum sehen wir Menschen nicht genauer hin? Warum zögern wir zu handeln?

Sie helfen mir, selbst zu heilen

Katzen holen oft alte Themen hoch – ohne etwas zu sagen. Allein durch ihre Art, mit Dingen umzugehen, berühren sie etwas in mir. Ich glaube, meine Katzen haben mir mehr über mich selbst beigebracht als viele Menschen. Ohne zu therapieren – einfach durch ihr Dasein.

Sie lehren mich Geduld und Konsequenz

Katzen können und wollen lernen – aber nur ohne Druck. Sie fordern von Dir Klarheit, Verlässlichkeit und innere Haltung. Weil sie genau diese Orientierung brauchen – und weil sie Dir unmittelbar spiegeln, wenn etwas aus dem Gleichgewicht gerät.

Beziehung mit ihnen funktioniert nur auf Augenhöhe

Eine Katze lässt sich nichts befehlen, sie lässt sich nicht herumkommandieren. Wenn Du wirklich mit ihr in Kontakt sein willst, dann brauchst Du Respekt – echten Respekt, keinen „ich mag Katzen“-Kitsch. Und genau das macht die Verbindung zu ihnen so besonders. Sie ist freiwillig. Ehrlich. Und wertvoll.

Wenn eine Katze Dich liebt, dann tut sie es echt

Du kannst Dir bei Katzen sicher sein: Wenn sie bei Dir sind, wenn sie bei Dir liegen, wenn sie Dir vertrauen – dann tun sie das aus freien Stücken. Sie wollen nichts von Dir. Keine Gegenleistung. Keine Show. Das ist Liebe, wie ich sie verstehe.

Sie zeigen mir, wie Gewaltfreie Kommunikation im Alltag funktioniert

Eine Katze wird nie schreien. Sie wird Dir leise zeigen, wenn Du ihre Grenze überschreitest. Sie wird Dir Raum geben, wenn Du ihn brauchst. Sie lebt GFK – nicht als Konzept, sondern als Wesen. Und das ist so ehrlich, dass es manchmal fast weh tut.

Sie lehren Selbstfürsorge – nicht aus Egoismus, sondern aus Weisheit

Wenn es einer Katze nicht gut geht, zieht sie sich zurück. Sie wird nicht „funktionieren“, nur weil Du es brauchst. Und genau das ist gesund. Denn wie sollen wir für andere da sein, wenn wir nicht gut für uns sorgen?

Sie sind treue Gefährtinnen – auf ihre stille, ehrliche Art

Sie sind da. Nicht laut. Nicht aufdringlich. Aber sie gehen auch nicht weg, wenn Du fällst. Diese stille Art, zu bleiben, ohne zu klammern – das ist eine Form von Treue, die ich zutiefst bewundere. Und die oft tiefer geht als alles, was laut „Ich liebe dich“ ruft.

Katzen – mehr als „nur“ niedlich, lustig und süß

Diese Bewunderung für Katzen ist mehr als eine persönliche Empfindung – sie ist der Kern meiner Arbeit, meiner Haltung und meines Verständnisses für die Beziehung zwischen Katze & Mensch.

Wenn ich von Katzen lerne, wie Geduld, Respekt und Authentizität gelebt werden und wirken, kann ich Menschen dabei unterstützen, diese Werte auch in ihrem Miteinander mit ihren Tieren zu leben.

Katzen sind für mich Weggefährten auf einer Reise, die weit über das gemeinsame Zuhause hinausgeht. Sie lehren uns, aufmerksam, liebevoll und ehrlich zu sein – uns selbst und anderen gegenüber.

Diese Haltung prägt jede Beratung, jede Schulung, jeden Moment, den ich mit Katzen und ihren Menschen verbringe.

Wer Katzen mit offenem Herzen und ehrlichem Respekt begegnet, beginnt, auch andere Geschöpfen mit neuen Augen zu sehen– mit mehr Verständnis, Achtsamkeit und Vertrauen in das, was von sich aus wachsen darf.

Und genau deshalb lohnt es sich, Katzen nicht im üblichen, heutzutage eher oberflächlich verwendeten Sinne zu lieben, sondern vor allem mit Respekt und Aufrichtigkeit zu bewundern.


Deine Gedanken interessieren mich

Welche dieser Eigenschaften bewunderst Du an Katzen am meisten? Oder gibt es etwas, das Du ganz anders siehst? Schreib mir gerne in die Kommentare – ich freue mich auf Deinen persönlichen Blick und den Austausch mit Dir!

Wenn Du Unterstützung dabei suchst, die Beziehung zu Deiner Katze noch besser zu verstehen und zu gestalten, schau gerne bei meinen Angeboten vorbei oder schreib mit eine Nachricht – ich helfe Dir gerne weiter.


Hi, ich bin Mara

Hi, ich bin Mara

Als Katzenverhaltensberaterin & Pädagogin begleite ich Dich dabei, Deine Katze auf Augenhöhe zu verstehen und eine Beziehung zu gestalten, die auf Respekt und Vertrauen beruht.

Mein Augenmerk liegt besonders auf ängstlichen Katzen in Familien mit Kindern oder mehreren Katzen – gerade dort, wo der Alltag oft hektisch und herausfordernd ist.

Ich helfe Dir, Missverständnisse in Verbindung zu verwandeln – mit alltagstauglichen Schritten, die sich unkompliziert in Dein Familienleben integrieren lassen. Gemeinsam schaffen wir einen entspannten Alltag mit Nähe, Spiel und Geborgenheit.

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