Die Beziehung zwischen Mensch und Tier ist vielfältig, konfliktbehaftet, intensiv und sowohl generationen- als auch kulturübergreifend. Sie findet Ausdruck in allen Bereichen unseres Lebens:
In unserer Sprache (hundemüde, mäuschenstill, mausetot, löwenstark, bärenstark, schlau wie ein Fuchs, elegant/ geschmeidig wie eine Katze usw.)
und
Literatur (Beatrix Potter (1866–1943): „Peter Rabbit“ (1902), Aesop (um 620–564 v. Chr.): „Fabeln – Die Schildkröte und der Hase“ (traditionell, Sammlung im 5.–6. Jh. v. Chr. u. a.) ,
in unserer Musik (Camille Saint-Saëns (1835-1921): „Karneval der Tiere“ (1886), Sergei Prokofjew (1891-1953): „Peter und der Wolf“ (1936) u. a. )
und
Kunst (Albrecht Dürer (1471–1528): „Feldhase“ (1502), Rosa Bonheur (1822–1899): „Der Pferdemarkt“ (1853), Franz Marc (1880–1916): „Blaues Pferd I“ (1911) u. a.) ,
im Sport (Rennpferd Seabiscuit (1933–1947) , Schlittenhund Balto (1919–1933) u. a.),
in Therapie und Alltagsunterstützung (Therapiehund Motala (ca. 2000–2016) , Bahnhofskatze „Station Cat“ Tama (1999–2015) u. a. ).
Sogar in unsere Ernährung haben sie es geschafft – nicht nur im wörtlichen Sinne, falls jmd. Fleisch/ Fisch/ Milch/ Ei… isst. Sondern auch in den Bezeichnungen für Gerichte finden sich Bezüge zu Tieren wider. Wer hat nicht als Kind einen „Kalten Hund“ oder „Kalten Igel“ gegessen? Oder Königslachs oder Karrottenlachs bzw. Vlachs, Löwenmähne, Rollmops usw.?
Tiere beeinflussen unsere menschliche Welt aus vielfältige Weise. Da ich bisher keine Blogparade zu diesem Thema gefunden und selber viel mit Tieren zu tun habe, rufe ich zu eben dieser längst überfälligen Blogparade (BP) auf.
Menschen & Tiere bilden seit je her eine Gemeinschaft
Menschen & Tiere in einer Gemeinschaft des Nutzens
Die Gemeinschaft zwischen Mensch und Tier begann bereits in den frühesten Phasen menschlicher Kultur. Tiere halfen, menschliche Defizite auszugleichen: Die vergleichsweise Haarlosigkeit wurde durch Wolle, Leder oder Fell kompensiert. Werkzeuge entstanden aus Knochen oder Gräten und Fleisch, Milch, Eier oder Fett lieferten dringend benötigte Energie. Auch bei der Jagd, auf dem Feld, bei der Ernte oder im Transport und Schutz spielten Tiere eine zentrale Rolle.
In vorindustriellen Gesellschaften entstanden gezielte Zuchtlinien, bei denen bestimmte Eigenschaften für menschliche Zwecke bevorzugt wurden für Arbeit, Nahrung, Kleidung oder Begleitung. Tiere wurden Schritt für Schritt zunehmend spezialisierte „Partner“ des Menschen, die nicht nur Nutzen brachten, sondern auch Rituale, Lebensweise und Kultur prägten.
Menschen & Tiere in einer Gemeinschaft jenseits des Nutzens
Tiere sind für viele Menschen weit mehr als bloße Nutztiere oder Helfer im Alltag. Sie gelten als emotionaler Anker, spenden Orientierung und Mut, und werden oft als Muse, Seelentröster oder bester Freund bezeichnet. Ihre Anwesenheit kann trösten, inspirieren und das Leben bereichern – auf eine Weise, die sich kaum in Worten fassen lässt.
Gleichzeitig sorgt der Umgang mit Tieren immer wieder für hitzige Diskussionen und kann persönliche Beziehungen spalten oder sogar gesellschaftliche Debatten entfachen. Beispiele dafür finden sich in prominenten Kreisen ebenso wie in alltäglichen Begegnungen: Sei es Katze Choupette bei Karl Lagerfeld, Kater Chip bei Claudia Schiffer, der „First Dog“ im Weißen Haus oder der Hund von nebenan, der jeden Morgen die Nachbarschaft belebt.
Obwohl immer wieder versucht wird, das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier durch Gesetze, Verordnungen und gesellschaftliche Normen zu regeln, bleibt es im Kern doch eine zutiefst persönliche Entscheidung.
Zeit also sich einmal Gedanken zu machen über die Bedeutung meines Tieres für mich (und Dich) persönlich bzw. zu Beziehung zwischen Menschen und Tier im Allgemeinen.
Anregungen für Deinen Beitrag
Die Beziehung zu Tieren ist vielfältig und persönlich und jeder erlebt sie anders. Die folgenden Fragen und Anregungen können Dir als Inspiration dienen, um über Deine eigenen Erfahrungen, Gedanken und Gefühle zu schreiben. Nutze sie gerne als Impuls, um Geschichten, Erinnerungen oder kleine Einsichten zu teilen. Fühl Dich dabei ganz frei, wie es für Dich passt.
- Was bedeutet ein Tier für mich?
- Wann und wo hatte ich meine ersten bewussten Begegnungen mit Tieren, und wie haben sie meine Kindheit geprägt?
- Lebt aktuell ein Tier bei mir oder meiner Familie? Wie bin ich darauf gekommen, und wie unterscheidet sich meine Beziehung zu ‚meinem‘ Tier von meiner Einstellung zu Tieren allgemein?
- Wie hat sich meine Beziehung zu Tieren im Laufe meines Lebens verändert?
- Gibt es Tiere, die ich vermisse? Was habe ich aus ihrem Verlust über mich gelernt?
- Welche Entscheidungen fielen mir im Umgang mit meinem Tier bzw. Tieren besonders schwer (medizinisch, erzieherisch, emotional)?
- Gibt es in meiner Geschichte mit Tieren auch Momente von „Scheitern“, „Schuld“ oder „Überforderung“? Was habe ich daraus gelernt?
- Wie gehe ich mit meinem Tier/ Tieren im Alltag, in Sprache und in Entscheidungen um, auch wenn es mir oder ihm nicht gut geht?
- Wie fühle ich mich in der Nähe oder im direkten Kontakt mit (m)einem Tier?
- Wie verstehe ich meine Beziehung zu meinem Tier: Bin ich eher BesitzerIn, HalterIn, HüterIn, FreundIn oder Eltern meines Tiers? Warum?
- Welche Rolle spielt mein Tier in meiner Familie, besonders für Kinder, und was konnten wir durch die Beziehung zu ihm lernen?
- Möchten meine Kinder (oder ich selbst) ein Tier? Wie gehe ich mit diesem Wunsch um?
- Wie verändert mein Tier unser Familienleben, die Stimmung oder die Gespräche zuhause?
- Wie reagiert mein Tier auf Konflikte, Emotionen oder Spannungen in meiner Familie?
- Wenn ich (noch) kein Tier habe: Möchte ich eines aufnehmen? Was hindert mich daran?
- Wie beeinflusst der Umgang mit meinem Tier meinen Umgang mit anderen Menschen?
- Beeinflusst mein Tier/ ein Tier mein Berufsleben? Wie?
- Wie stehe ich dazu, Tiere im Dienst des Menschen einzusetzen – z. B. in Therapie, Assistenz oder Sport – und welche Grenzen oder Chancen sehe ich darin?
- Wenn ich selbst mit Tieren arbeite oder gearbeitet habe, die Menschen helfen (z. B. Therapie, Assistenz, Polizei, Rettung), welche Bedeutung hat diese Tätigkeit für mich und meine Beziehung zu Tieren?
- Habe ich und wenn ja, welche Erfahrungen habe ich mit Tieren gemacht, die Menschen in Therapie, Assistenz, Sport oder Arbeit unterstützen?
- Engagiere ich mich für Tiere, z. B. Tierschutz, Zucht, Sport, Forschung, Produktion…? Warum (nicht) und wie?
- Warum gibt es einen „First Dog“ aber keine „First Cat“? Was sagt das über die Symbolkraft von Tieren und Bedeutungszuschreibungen aus?
- Welche Diskussionen über Tiere meide ich – und warum?
- Wie passt meine Beziehung zu meinem Tier/ Tieren zu den Werten, die ich im Leben wichtig finde?
- Empfinde ich einen Unterschied zwischen „Haustier“ und „Mitgeschöpf“? Wenn ja, welchen?
- Wie wünsche ich mir, dass ich in Zukunft mit meinem Tier/ Tieren umgehe?
- Wieso fällt es mir manchmal leichter/ schwerer, mehr Mitgefühl mit Tieren als mit Menschen zu empfinden oder umgekehrt?
- Welche Rolle spielen Medien (z. B. Disney, Werbung, Instagram, Gadgets, Geschirr, Kleidung usw.) in meiner Vorstellung vom „idealen Tier“?
- Gibt es ein Lied, ein Gedicht oder ein Zitat, das meine Beziehung zu Tieren ausdrückt?
- Was würde passieren, wenn jedes Tier plötzlich verschwände? Was bliebe von mir, meiner Familie, meinem Alltag übrig?
- Wenn mein Tier sprechen könnte, was würde es über mich sagen?
- …
Du siehst: Allein diese Anregung an Fragen zeigt, wie vielfältig und umfangreich die Beziehung zwischen Mensch und Tier ist. Da der November klassischerweise ein eher trister Monat ist und aufgrund der Herbststürme so manche Stunde eher daheim verbracht wird, lade ich Dich ein, die nächsten Wochen Dir Gedanken zu machen über Deine Beziehung zu Deinem Tier bzw. Tieren im allgemeinen und sie gerne mit mir und vielen interessierten Lesern zu teilen.
Wie kannst Du an der Blogparade teilnehmen?
- Die Blogparade beginnt am 27.10.2025 um 00:00 Uhr und endet am 30.11.2025 um 23:59 Uhr.
- Verfasse einen schriftlichen Beitrag zu unserem Thema auf einer Plattform Deiner Wahl & verlinke zu meinem BP-Aufruf.
- Hinterlasse einen Kommentar unter meinem Aufruf und verlinke Deinen Beitrag, damit ich und andere ihn finden können.
- Teile gerne meinen Aufruf zur Blogparade per Link. Optional nutze den Hashtag #beziehungmenschtier
- Achte auf Deine Wortwahl, die Themen und Stimmung in Deinem Beitrag. Es geht nicht um Verherrlichung oder Häme. Es sind persönliche Beiträge, die persönliche Ansichten und persönliche Erfahrungen teilen. Beiträge, die obszön, gewaltverherrlichend oder absolut sittenwidrig sind, behalte ich mir vor zu löschen und nicht in die Blogparade aufzunehmen und im Einzelfall evtl. zur Anzeige zu bringen (im Falle von Gewaltverherrlichung z.B.)
- Schreibe mir unbedingt in Deinen Kommentar unter meinen Aufruf oder in einer persönlichen Nachricht, ob ich Deinen Beitrag in das E-Book aufnehmen darf. Das E-Book wird weder verkauft noch für Forschungszwecke genutzt, sondern dient uns als Erinnerung an die Blogparade und das „Ich war dabei“-Gefühl. Wenn Du magst, kannst Du mir auch Deine Berufsbezeichnung und/oder ein Bild von Dir schicken, das ich unter Deinem Beitrag einfügen darf (jpg-Datei, max. 200kb bei 500px und rund) . Ich behalte mir vor, aus Gründen eines einheitlichen Stils entweder keinen oder alle Beiträge mit Bildern/Berufsangaben zu versehen. Dein Name erscheint aber in jedem Fall unter Deinem Beitrag.
Als Dankeschön für Deine Teilnahme erhältst Du das E-Book mit dem Aufruf und der Zusammenfassung aller Beiträge sowie die für das E-Book freigegebenen Beiträge. Nur Teilnehmer der Blogparade bekommen Zugriff auf das E-Book durch persönliches Versenden per E-Mail.
Jetzt bist Du dran
Ich freue mich auf Deinen Beitrag und bin gespannt auf die Vielfalt an Erfahrungen, Denkanstößen, Fragen und Perspektiven, die wir gemeinsam sammeln können! Für ganz viel Vielfalt teile herzlich gerne den Link zu diesem Beitrag.
P.S.: Mit Deiner Teilnahme hilfst Du mir Nr. 16 auf meiner To-Want-Liste für das 4.Quartal 2025 zu erfüllen. Dafür danke ich Dir!





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