Der August war ein Monat voller Wachstum und Veränderungen. Äußerlich schien wenig los – innerlich jedoch umso mehr, persönlich wie beruflich. Ich habe innegehalten, zurückgeschaut und reflektiert, welche Wege für mich stimmig sind, und daraus neue Impulse für meine Arbeit in der Katzenberatung sowie für meine persönliche Entwicklung mitgenommen. Zwischen Weiterbildung, unserem Hochzeitstag, einer spannenden Kooperationsanfrage und meinen Zweifeln an Social Media habe ich viel über Beziehungen, Sichtbarkeit und das, was wirklich trägt, nachgedacht.
Beendigung der Weiterbildung
Im vergangenen Oktober begann ich mit einer intensiven Weiterbildung zu dem Thema, wie man herausforderndes Verhalten seines Tieres verändern kann. Die Weiterbildung hat mir viel Freude bereitet, brachte mich stellenweise an meine Grenzen und ist sehr dadurch sehr persönlich geworden. Wenn eine Weiterbildung mich persönlich trifft, empfinde ich das als gutes Zeichen: Es zeigt, dass ich mich tiefer mit der Materie auseinandersetze als üblich und sowohl etwas für mein persönliches Leben, als auch für meine Arbeit mitnehmen kann. Es zeigt mir, dass ich einen Teil der Inhalte bereits verinnerlicht habe – und andere Aspekte eben noch nicht. Ich entwickle mich also weiter.
In dem Kurs „Resolving Challenging Behaviour“ von Karolina Westlund PhD von der illis.se konnte ich einen tieferen Blick ins Training werfen und habe den Entschluss gefasst, mich nicht nur noch intensiver mit Katzentraining auseinander zu setzen, sondern auch zu meinen Wurzeln zurückzukehren und den Schwerpunkt meiner Arbeit zu schärfen. Gleichzeitig darf ich noch sensibler werden, was unseren täglichen Umgang mit unseren Katzen als auch mit unseren Kindern angeht.
Karolinas professionelle und herzliche Art hat mir so viel Bestätigung, neue Impulse und Mut geschenkt! Sie ist eine Koryphäe im Tiertraining bzw. der Ethologie, die es wunderbar versteht, komplexe Inhalte praxisnah und Spezies übergreifend zu veranschaulichen. Ich bin absolut dankbar für diese Weiterbildung! Ich freue mich schon auf die nächste, die ich bei ihr belegen werde!

Mein neuer alter Schwerpunkt in meiner Arbeit
Ursprünglich war angedacht, mich intensiv mit den Bedürfnissen und der Stärkung von Angstkatzen auseinander zu setzen. Schließlich wurde ich dazu oft angefragt und der Bedarf schien klar vorhanden, jedoch zu wenig gedeckt. Ich fand einfach zu wenige KollegInnen, die sich mit dem Thema Angst beschäftigten. Andererseits habe ich auch einen sehr intuitiven Zugang zu Katzen und kann sehr gut mit Angstkatzen umgehen. Es schien also nur logisch, meinen Fokus auf diesen Schwerpunkt zu legen. Nur wurde ich damit nicht so recht warm. Das Thema „Angstkatze“ schien mir irgendwie ohne Zusammenhang, als würde es in der Luft schweben.
Ängste können in verschiedenen Situationen und Konstellationen auftauchen. Wollte ich alle Formen von Ängsten begleiten? Oder, wie eine Kollegin von mir mich spezialisieren auf Angst z.B. im Tierarzt-Kontext? Ich fühlte mich zerrissen zwischen „nur“ Angstkatze oder Katze-Kind-Beziehungen. Und dann war da noch das Problem, dass Angst sich oft in anderen Verhaltensweisen symptomatisch zeigt, die wir in unserer Katzenbubble oft als eigenständiges Verhalten betrachten oder HalterInnen und Katzeneltern gar nicht in Verbindung mit Angst bringen, z.B. Unsauberkeit oder Aggression. Ganz zu schweigen davon, dass viele HalterInnen die subtilen Zeichen von Angst oft gar nicht kennen und entsprechend an ihrer Katze nicht sehen.
Dieses ganze Thema begleitet mich seit Anfang des Jahres, ohne dass ich lange Zeit eine Lösung fand. Dennoch wollte und musste ich vorangehen und schauen, wie sich die Frage „nebenbei“ klären ließe. Es gab im Frühjahr eine Situation, die einen Gedanken anstieß und in dem RCB-Kurs fand ich dann meine endgültige Bestätigung: Ich fokussiere mich auf die Katze in Familien mit Kindern und darin tauchen verschiedene Fragestellungen auf: Angst, Aggression, Unsauberkeit, Katze-Kind-Beziehungen gestalten, Katze auf das Baby vorbereiten, wie erklärt man Kindern was, welche Herausforderungen und Aufgaben kommen auf die Eltern zu, elterliche Ressourcen schützen etc… Und so habe ich die Katze in einen für mich sinnvollen Kontext gesetzt, der mir Möglichkeiten schenkt, all das Wissen und die Erfahrungen, die ich bisher mit Katzen und Kindern gesammelt habe, sinnvoll weiterzuvermitteln.
Und plötzlich fällt mir alles wieder leichter. Auch meine Website wird im Laufe der Zeit nachgeschärft auf mein Herzensthema: Die (Angst-) Katze in der Familie mit Kindern: Ängste abbauen, Beziehung gestalten, das Leben gemeinsam gehen.

Veränderung im Marketing
Mir wurde von Anfang an geraten, unbedingt in meiner Außenwerbung aka Marketing auf Social Media zu setzen. So habe ich viele Monate damit verbracht, Facebook und Instagram zu verstehen bzw. mich mit Videodreh etc. beschäftigt. Ich habe Profile analysiert und Ideen ausprobiert. Bei FB hatte ich mich angemeldet, da dort einige meiner StudienkollegInnen ein Netzwerk aufgebaut haben. Ich muss zugeben, dass ich FB schnell nicht mehr nur wegen des Netzwerkes genutzt habe.
Mit Instagram bin ich dagegen nie warm geworden. Diese Plattform ist deutlich hektischer und aggressiver als FB und die ständig wechselnden Feeds, während man noch nicht mal seine aktuellen Videos angeschaut hatte, stressten mich gewaltig. Ich war extrem skeptisch und habe gegen mein Gewissen versucht an Challenges teilzunehmen, einfach, um mich durchzuringen, diese Plattform endlich zu nutzen. Aber es klappte nicht.
Außerdem war mir sehr mulmig zumute, meine Inhalte auf einer fremden Plattform zu wissen, die in ihrer Vorgehensweise so unberechenbar ist und persönliche Daten weiterverkauft oder z.B. aus heiterem Himmel Accounts sperrt. Metas Werte entsprechen einfach nicht den meinen. Mein innerer Widerstand war so groß, dass ich den August über nichts mehr gepostet hatte. In der Zeit kam ich dann auch vermehrt mit dem Gedanken des ethischen Marketings in Kontakt und fand andere Selbstständige, die ohne Social Media auskommen. Social Media ist eben nur eine von vielen Marketingoption und jedeR darf seinen/ihren Weg finden.

Einen Namen braucht die Katz´
Ein besonderes Ereignis, das sich aus der Weiterbildung ergeben hat, war die Umbenennung unserer Angstkatze. In ihrem früheren Zuhause war Minki extrem misstrauisch und schon bei kleinsten Reizen – etwa einem vorbeifahrenden Auto – aus dem oberen Stockwerk durch den Keller ins Freie geflüchtet. Heute zeigt sie ein ganz neues Verhalten: Sie bleibt bei uns, beobachtet neugierig die Umgebung, schaut sogar vorbei, wenn Handwerker oder Nachbarskinder kommen. Sie hat gelernt, dass wir ihr zuhören, und kommuniziert mit uns – über Blicke, manchmal unterstützt durch ein Maunzen.
Minki legt großen Wert auf Katzen-Etikette, ist vorsichtig-neugierig, hartnäckig, eigenständig und fügt sich gleichzeitig gut in die Gruppe ein. Die positiven menschlichen Kontakte, die sie bei uns erfahren hat, stehen bewusst im Kontrast zu den negativen Erfahrungen aus der Vergangenheit. Ruhig und unaufgeregt nimmt sie ihre Umgebung wahr, und hinter dem grummeligen Gesicht, das durch ihre besondere Fellzeichnung wirkt, steckt eine sensible, lernbereite und liebevolle Katze, die sich noch weiter öffnen wird.
Ihr voriger Name stammte von einer älteren Dame, bei der sie jahrelang lebte, und spiegelte nicht wider, wer sie im Kern ist. Nach mehr als zwei Jahren Beobachtung, in denen wir ihre stabilen Eigenschaften und ihr Entwicklungspotenzial kennenlernen konnten, sollte sie nun einen Namen bekommen, der beides ausdrückt: Miss Marple. Dieser Name fängt ihre Persönlichkeit ein, signalisiert ihr Potenzial, ihre Entwicklungschancen und die Anerkennung ihrer Fähigkeiten.
Eine Namenswahl ist mehr als nur ein Wort, mit dem man jemanden bezeichnet. Ein Name beeinflusst, wie wir unsere Katzen wahrnehmen, was wir ihnen zutrauen und welche Möglichkeiten wir ihnen eröffnen. Mit der Umbenennung geben wir Miss Marple nicht nur einen neuen Klang, sondern auch einen Ausdruck ihrer wachsenden Sicherheit, ihres Charakters und ihrer einzigartigen Persönlichkeit. Wir schenken ihr Raum zu sein.

Was im August 2025 noch passiert ist
Im August hatten mein Mann und ich unseren 9. Hochzeitstag gehabt. Wir sind mit den Kindern an den Strand gefahren und haben am Nachmittag noch bei der Ernte zugeschaut. Da wir am 12.August geheiratet hatten, habe ich den Tag auch unter „12 von 12“ verbloggt und einen Einblick gegeben, wie ein Ausflug mit neurodiversen Kindern aussehen kann. Spoiler: Der Tag verlief nicht so, wie mein neurotypischer Mann sich das gewünscht hatte, aber durch gute Vorbereitung und Verständnis wurde es ein schöner Tag für alle.

Mit den Kindern habe ich endlich wieder etwas Handwerkliches für die Katzen begonnen. Wir arbeiten an neuen Fummelbrettern für unsere Miezis. Ihre großen Pranken finden in den gängigen Bretten einfach zu wenig Platz- außerdem ist es eine einfache und praktische Möglichkeit für Eltern, ihre Kinder mit ihren Katzen zu verbinden.

Für unsere Kinder und mich stand im August eine Premiere an: Wir sind das erste Mal mit einem Tretboot gefahren! Ich bevorzuge ja eindeutig die Berge. Aber die Jungs haben Seefahrerblut in den Adern: Aus einem ersten Schnuppern wurden drei Tage Tretbootfahren- ohne das jemand nass geworden ist 🙂

Dieses Jahr war bzw. ist wohl ein Birnenjahr! Wir sind dankbar und schätzen es, dass wir aus unserem Garten essen können. Und draußen immer dabei ist unser nicht-mehr-Streuner Monty.

Die Zusammenführung geht auch voran. Mit Möhrchen klappt es super- insgesamt ist sie eine wunderbar soziale Katze, die unseren Pfleglingen und auch Miss Marple in ihrer Anfangszeit unterstützend zur Seite stand bzw. steht und ihnen geduldig beibringt, was sie in ihrem Sozialverhalten noch nicht so gut gelernt haben. Bei so vielen Ereignissen kann die Sanierung gerne warten.

Was ich im August 2025 gebloggt habe
Weltkatzentag bewusst feiern: 8 Ideen für mehr Nähe, Spiel und Entspannung Deiner Katze
12 von 12 im August 2025: Hochzeitstag und andere Überraschungen
Was ist Katzentraining und warum ist es gerade heute für Deine Katze und Dich so wichtig?
I have a dream- oder: Was will ich als Mutter, Pädagogin und Katzenberaterin bewirken?
Meine Unternehmensphilosophie- tracking- und social-media-frei
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